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Die Wirtschaft stagniert, aber wie steht es ums IT-Recruiting?
Patrick Berger : 13.09.2024
Im Sommer gab es keine guten Nachrichten vom Statistischen Bundesamt: Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal erneut um 0,1 % geschrumpft. Eine richtige Rezession ist es damit zwar pro forma immer noch nicht, aber seit Jahren stecken wir in einer Stagnation fest. Und auch am Arbeitsmarkt läuft es insgesamt nicht gut: Laut Bundesagentur für Arbeit stieg die Arbeitslosigkeit im Juli stärker als jahreszeitlich üblich an, es meldeten sich 82.000 Menschen arbeitslos. Insgesamt liegt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu Juli 2023 um 192.000 höher.
Macht sich schlechte Stimmung breit unter den Unternehmen in Deutschland? Laut dem Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts schon: Auch der sank im August und gibt so Hinweise darauf, dass die Unternehmen pessimistisch in die Zukunft blicken. Entsprechend verzeichnet auch das ifo-Beschäftigungsbarometer einen leichten Rückgang in der Bereitschaft, neue Mitarbeitende einzustellen.
Digitalisierungsdruck und IT-Fachkräftelücke
Die offiziellen Zahlen zum Zustand der deutschen Wirtschaft verheißen zwar nichts Gutes – aber in Gesprächen mit unseren Kunden bei CONTRACTOR kann zumindest ich den pessimistischen Eindruck nicht uneingeschränkt bestätigen.
Richtig ist, dass Unternehmen aktuell vor großen Herausforderungen stehen, außer der sich scheinbar anbahnenden Rezession auch noch Digitalisierungs- und Innovationsdruck und die Fachkräftelücke in der IT.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Herausforderungen nichts Neues sind. Mein Eindruck: Die Unternehmen hierzulande scheinen sich an die Situation gewöhnt zu haben – und machen nun das Beste draus.
Die Digitalbranche verzeichnet starkes Wachstum
Dass nicht alle im Krisenmodus sind, zeigt auch die Digitalbranche insgesamt: Laut Bitkom soll sie schätzungsweise bis Ende des Jahres um 4,3 % auf ein Marktvolumen von 226 Milliarden Euro anwachsen. Vor allem die Bereiche Software sowie Plattformen für ihre Entwicklung, Tests und Bereitstellung sind mit einem Umsatzplus von 9,8 % beziehungsweise 12,8 % stark. Spitzenreiter ist aber, nicht besonders überraschend, KI – der Bereich hat bereits um 39,2 % zugelegt. Und auch, was den Arbeitsmarkt angeht, tut sich etwas: Insgesamt wird die Branche 2024 voraussichtlich 29.000 neue Stellen schaffen, nächstes Jahr weitere 47.000.
Interesse an Nearshoring wächst
Es gibt also genug zu tun in der Digitalbranche – nur die Fachkräftelücke erweist sich weiterhin als Herausforderung für die Unternehmen. In Gesprächen mit Kunden stelle ich in letzter Zeit immer wieder einen interessanten Trend fest: Das Interesse am Nearshoring wächst. Wenn die dringend gesuchten IT-Fachkräfte in Deutschland nicht zu finden oder nicht verfügbar sind, überlegen sich immer mehr Unternehmen, mit Fachkräften aus dem nahegelegenen Ausland zusammenzuarbeiten. Aus ihrer Sicht hat diese Praxis viele Vorteile: verfügbares IT-Spezialwissen, vergleichsweise niedrigere Kosten (zum Beispiel in Osteuropa), aber kaum Zeitverschiebung – ein erheblicher Nachteil beim Offshoring.
Wie geht es im letzten Quartal 2024 weiter? a
Die Glaskugel ist keine Option. Aber die Bundesregierung geht davon aus, dass der private Konsum die Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder etwas beleben wird. Gestiegener Tariflöhne und niedrige Inflation sei Dank.
Mit Blick auf IT-Projekte sehe ich momentan, dass sich Unternehmen aktuell in erster Linie dem massiven Digitalisierungs- und Innovationsdruck widmen, unter dem sie stehen. Das schaffen sie aktuell vor allem mit externen IT-Spezialist:innen, da einige Branchen Einstellungsstopps eingeläutet haben oder sogar entlassen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, sich die besten IT-Expert:innen am Markt an Bord zu holen und sich gut zu positionieren, bevor die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt.
Wer dafür Unterstützung durch externe IT Contractors braucht oder Interesse an Nearshoring hat, kann sich gerne bei mir melden. Wir bei CONTRACTOR Consulting helfen gerne bei der Suche nach passenden externen IT-Expert:innen.
Quellen
monatsbericht-d-0-202407-pdf.pdf (arbeitsagentur.de)
Arbeitsmarkt im Juli 2024 | Bundesregierung
ifo Geschäftsklimaindex gesunken (August 2024) | Fakten | ifo Institut
ifo Beschäftigungsbarometer erneut gefallen (Juli 2024) | Fakten | ifo Institut
Digitalbranche wächst – aber nicht überall | Presseinformation | Bitkom e. V.
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